Warum steht auf Opas
Grab ein Stein?
Beerdigungsbräuche erklärt
von Kindern für Kinder

Friedhof

Der Friedhof ist der Ort, an dem die Verstorbenen bestattet werden. Schon sehr früh war es den Menschen wichtig, ihre Toten zu begraben. Man hat dies an besonderen Orten getan. Daraus haben sich die Friedhöfe entwickelt, wie wir sie heute kennen. Der Friedhof ist ein Ort des Friedens, an dem die Verstorbenen ihre letzte Ruhe finden. Hier können die Familie, die Freunde und Bekannten ungestört an den Verstorbenen denken. In vielen Religionen ist der Friedhof ein heiliger Ort. Er steht unter einem besonderen Schutz. Man sollte einen Friedhof immer würdigen. Das heißt, dass man zum Beispiel nicht zu laut sein sollte, um die Ruhe nicht zu stören. Der Friedhof bietet auch den Rahmen, dass die Beerdigungen geregelt ablaufen. In Deutschland gibt es deswegen einen Friedhofszwang. Es ist nicht erlaubt, einen Toten an einem beliebigen Ort zu begraben. Dies dient auch dem Schutz der Gesundheit.
Friedhof

Grab

Ein Grab ist eine tiefe Grube in der Erde. In diese Grube wird der Sarg oder die Urne hineingelassen. Die Grube wird dann mit Erde zugeschüttet. Meist wird das Grab durch einen Stein oder ein anderes Symbol kenntlich gemacht. Damit wird der Verstorbene gewürdigt. Zugleich erinnern der Name des Verstorbenen und das Geburts- und Sterbedatum an ihn. In heutiger Zeit werden manche Verstorbene in sogenannten anonymen Gräbern beigesetzt.

„Anonym“ bedeutet „namenlos“. Das heißt: Der Verstorbene wird in einer großen Rasenfläche des Friedhofes beigesetzt. Es gibt keinen Stein oder besonderen Grabschmuck. Nichts weist auf den Verstorbenen hin.

Die Trauernden und Angehörigen sind bei der Beisetzung nicht dabei. Die genaue Lage des Grabes wird nicht bekannt gegeben. Es gibt nicht nur Gräber unter der Erde. Auch über der Erde sind Gräber in gemauerten Grabstellen möglich. Solche Grabstellen werden häufig für die Beerdigung von Urnen gebraucht.

Ein weiteres, besonderes Grab ist ein Mausoleum. Ein Mausoleum ist ein ganzes Haus, das zur Aufbewahrung eines einzigen Toten dient. Man baute sie zum Beispiel für einen König. Auch die Pyramiden sind solche Grabstellen.

Sarg

Ein Sarg ist eine Art große, schöne Holzkiste, in die der Verstorbene hineingelegt wird. Im Sarg wird der Verstorbene transportiert, aufgebahrt und beigesetzt. Den Sarg kann man verschließen und wieder öffnen. So ist es den Trauernden möglich, sich in einem besonderen Moment noch einmal von dem Verstorbenen am offenen Sarg zu verabschieden. Manchmal wird der Sarg während der Trauerfeier in einer Kapelle offen hingestellt. Auch so können sich die Familie und die Freunde von dem verstorbenen Menschen verabschieden. Anschließend wird der Sarg verschlossen und in die Erde gelassen. Särge können ganz verschieden aussehen. Zumeist bestehen die Saerge aus Holz. Sie können braun oder schwarz oder auch weiß sein. Vielleicht sind in den Sarg auch Muster oder Verzierungen geschnitzt. Das hängt davon ab, wie der Verstorbene es sich vor seinem Tod gewünscht hat oder die Angehörigen des Verstorbenen den Sarg ausgesucht haben.
Sarg

Beileid

Die Familie erlebt einen großen Schmerz, wenn ein Angehöriger stirbt. Spricht sich die Nachricht über den Tod der Person herum, drückt man als Außenstehender der Familie des Verstorbenen sein Beileid aus. Das heißt, man sagt der Familie, dass man sehr traurig über den Tod des Menschen ist. Es tut einem leid, dass die Person verstorben ist. Indem man sein Beileid ausspricht, teilt man die Schmerzen und die Trauer über den Verlust des Verstorbenen mit der Familie. Man zeigt der Familie, dass man mitfühlt, und tröstet somit sich und die Angehörigen. Das Beileid kann man persönlich in einem Besuch ausdrücken. Auch durch eine Umarmung oder durch einen Händedruck kann man seine Anteilnahme zeigen. Man kann ebenso durch das Schreiben einer Karte oder eines Briefes sein Beileid mitteilen. Bei der Trauerfeier in der Friedhofskapelle liegen Listen aus, in denen man seinen Namen einträgt. Dadurch wissen die engsten Angehörigen, wer an der Trauerfeier teilgenommen hat. Diese Listen heißen „Kondolenzlisten“.
Das Wort Beileid heißt als Fremdwort „Kondolenz“. Wenn man sein Beileid ausspricht, unterstützt und tröstet man die Familie. Man zeigt ihr dadurch, dass man in der schweren Zeit für sie da ist. Das ist wichtig.
Beileid
Wir bedanken uns beim calwer Verlag für die freundliche Genehmigung der teilweisen Wiedergabe. Die Broschüre hat die ISBN 978-3-7668-4124-7.